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Bauszene

Petition "Bauwende" findet 57.000 Unterstützer!

Die Vereinigung "Architects for Future" hat eine Petition für ein umfassendes Maßnahmenpaket für ein klima- und sozialverträgliches Bauen beim Bundestag eingereicht. natureplus hatte zum Unterzeichnen aufgerufen. Jetzt wurde das erforderliche Quorum erreicht.

January 5, 2021

Die Organisation @architects4future.de hatte im November 2020 eine Online-Petition für eine ökologische "Bauwende" beim Deutschen Bundestag lanciert: Durch ein umfassendes Maßnahmenpaket soll danach vollständig auf nachhaltiges Bauen und Betreiben von Gebäuden umgestellt werden, um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen decken sich weitestgehend mit den Positionen von natureplus, deshalb hat natureplus diese Petition unterstützt.

Jetzt kann man Erfolg vermelden: Die Petition 118228 wurde bis zum 08.01.2021 (Ablauffrist) von über 57.000 Einzelpersonen unterstützt, die sich auf dem Petitionsportal des Bundestages eingetragen hatten. Damit kommt die Petition jetzt vor den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages. Der größte Teil der Unterschriften ging in den letzten 4 Tagen vor dem Ablauf ein, dank einer intensiven Kampagne in den sozialen Medien. Wir werden an dieser Stelle weiter berichten. Seit diesem Jahr ist natureplus auch förderndes Mitglied von Architects for Future.

Begründung für die Petition

Der ökologische Fußabdruck von Gebäuden ist höher als viele denken: Bau und Betrieb von Gebäuden verursachen in Deutschland ca. 40% des CO2-Ausstoßes, 52% unseres Müllaufkommens und verbrauchen 90% der mineralischen, nicht nachwachsenden Rohstoffe in der Baustoffproduktion (Quellennachweis architects4future.de). Um dies zu ändern, muss Deutschland eine umfassende Bauwende einleiten. Effektive Veränderungen werden vor allem mit Gesetzen erreicht. Das Verantwortlichmachen des Einzelnen und punktuelle Förderung genügen nicht. Die aktuellen baupolitischen Rahmenbedingungen sind unzureichend und so nicht konform mit den Zielen der Pariser Klimakonferenz. Die konkreten Forderungen der Petition:

1. Öko-Baustoffe
Der Marktpreis von Baumaterialien muss alle Umweltfolgekosten umfassen. Umweltschädliche Baustoffe werden teurer und ökologisch nachhaltige mittels Querfinanzierung günstiger. Bei der Bepreisung wird die gesamte Umweltbilanz incl. CO2-Wert sowie Energie- und Wasserverbrauch berücksichtigt - von Rohstoffgewinnung über Produktion und Transport bis hin zu Wiederverwertbarkeit bzw. Entsorgungsaufwand.

2. Kreislaufwirtschaft
Bauprodukte müssen kreislaufgerecht rückgebaut und verbaut werden, um sie nach Dekonstruktion wieder verwenden zu können. Qualitäts- und Funktionalitätsverlust (Downcycling) wird vermieden und Material aus Rückbau (Urban Mining) genutzt. Die wirtschaftlichen und politischen Bedingungen werden hierfür geschaffen und in den entsprechenden Regularien festgelegt.

3. Lebenszyklusbetrachtung
Ressourcenaufwand und CO2-Ausstoß eines Gebäudes müssen über den ganzen Lebenszyklus transparent dargestellt werden, incl. Gebäudebetrieb und ggf. vorhergehendem Abriss. Daten wie die Graue Energie (energetischer Gesamtaufwand für den Bau eines Gebäudes), Ressourcenverbrauch und Kreislauffähigkeit werden in Gesetzen (u.a. Gebäudeenergiegesetz), bei Förderungen, der Kreditvergabe und allen Gebäude-Zertifizierungen berücksichtigt.

4. Flächensparen
Flächenversiegelung wird minimiert und nur noch genehmigt, wenn sie am Gebäude oder in direkter Umgebung ökologisch ausgeglichen wird. Andernfalls führt sie zur Zerstörung von Tier- und Pflanzenhabitaten, Artensterben sowie weiterer Überhitzung und Überflutung.

5. Bestandserhalt vor Neubau
Der Schutz von Bestandsgebäuden muss durch ein Gesetz geregelt werden, das Abriss nur genehmigt, wenn er sozial- und klimanotwendig ist. Sanierungen werden, über den Denkmalschutz hinaus, förderungsfähig. Die Quote der energetischen Sanierungen wird massiv erhöht. Zugleich wird eine Muster-Umbauordnung eingeführt, die Sanierungen von Bestandsbauten erleichtert, z.B. durch Abweichungen von den Neubau-Richtlinien.

6. Bildungsoffensive
An Hochschulen und in Ausbildungsstätten wird nachhaltiges Bauen verpflichtend in die Lehrpläne integriert. Für bereits ausgebildete Fachkräfte werden entsprechende Weiterbildungen verpflichtend.

7. Bedarfsorientierung
Zukünftig wird nachweislich bedarfsorientiert, flexibel und umnutzbar geplant und gebaut, um Wohnungs- und Infrastrukturmangel, Leerstand und Spekulation vorzubeugen. Das stärkt die soziale Stadtstruktur und macht sie resilienter.

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