Mit der Einführung einer neuen Emissionsklasse für Holzwerkstoffe E1 Plus ergibt sich für den Verbraucher eine verbesserte Möglichkeit der
gesundheitsverträglichen Baustoffauswahl. Bei diesen Emissionsklassen geht es ausschließlich um die Emission bzw. Minimierung des gesundheitsschädlichen Formaldehyds. Bereits seit Mitte 2004 bezeichnet die International Agency for Research on Cancer (IARC) Formaldehyd als „krebserzeugend“.
Ergänzend zu den bisherigen Emissionsklassen E3 bis E1 fordert die neue Bezeichnung E1plus einen Maximalwert für Formaldehyd von < 0,065 ppm entsprechend 78 µg/m³:
E3 = 1,0 bis 2,3 ppm
E2 = 0,1 bis 1,0 ppm
E1 = bis 0,1 ppm (120 µg/m³)
E1+ = bis 0,065 ppm (78 µg/m³)
Das ist zwar um rund ein Drittel weniger als die bisherige Spitzenklasse E1, aber immer noch deutlich mehr als anspruchsvolle Baustofflabel wie natureplus (36 µg/m³ für fast alle Holzwerkstoffe und 48 µg/m³ für formaldehydhaltig verleimte Produkte) fordern.
Zudem bezieht die Emissionsprüfung weiterhin ausschließlich Formaldehyd und nicht die flüchtigen organischen Stoffe (VOC) mit ein, die bei manchen Bauprodukten mittlerweile das größere Problem darstellen. So werden hier aktuell VOC Belastungen mit mehr als 1000 µg/m³ teilweise sensibilisierenden, oft aber vor allem geruchsintensiven Emissionen festgestellt. Damit besteht für den Verbraucher nach wie vor bei den meisten Holzwerkstoffen nicht die Möglichkeit, an Hand der E-Deklaration festzustellen, ob und wie stark die Raumluft durch diese Produkte insgesamt mit Schadstoffen belastet wird.