
Bei der Abschlussveranstaltung des Projekts Re:Source Neckargemünd präsentierte das Projektteam seine ersten Ergebnisse. Bild: Alex
Strategien für den kommunalen Gebäudebestand
Im Forschungsprojekt Re:Source des Natural Building Lab der TU Berlin wurden gemeinsam mit der Stadt Neckargemünd Strategien für eine ressourcengerechte Weiterentwicklung des kommunalen Gebäudebestands erarbeitet. Die Ergebnisse wurden nun in einer Abschlussveranstaltung in der Villa Menzer in Neckargemünd vorgestellt. natureplus begleitete das Forschungsprojekt als beratender Partner.
Wie Kommunen ihren Gebäudebestand klimafreundlich weiterentwickeln können, ohne zusätzliche Ressourcen zu verbrauchen, war die zentrale Frage des Forschungsprojekts Re:Source Neckargemünd. Das Natural Building Lab der TU Berlin hatte den Auftrag, den kommunalen Gebäudebestand systematisch zu analysieren und Wege aufzuzeigen, wie Sanierungen kosteneffizient, regional und ressourcenschonend umgesetzt werden können. Die ersten Projektergebnisse wurden nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Vertreter*innen der Stadtverwaltung, lokale Handwerkende, Planende sowie interessierte Bürger*innen nutzten die Veranstaltung, um sich über mögliche Zukunftsstrategien für kommunale Gebäude zu informieren.
Zu Beginn betonte Bürgermeister Jan Peter Seidel, dass die Stadt eine verantwortungsvolle und langfristige Gebäudestrategie anstrebe. Gerade weil viele kommunale Gebäude in den kommenden Jahren saniert oder umgebaut werden müssen, sei es wichtig, frühzeitig nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Ansätze zu entwickeln.
Das Projektteam der TU Berlin stellte anschließend vor, wie sich kommunale Gebäude energetisch verbessern lassen, ohne auf komplexe und teure Hightech-Lösungen angewiesen zu sein. Ein Schwerpunkt lag auf sogenannten Low-Tech-Bausteinen: Lösungen, die auf regional verfügbare Materialien wie Holz, Lehm oder agrarbasierte Reststoffe setzen. Sie reduzieren nicht nur den ökologischen Fußabdruck, sondern stärken auch lokale Handwerksstrukturen und Wertschöpfungsketten.
Die Analyse zeigte zudem, dass der größte Nutzen entsteht, wenn Kommunen breite Sanierungsprogramme planen, anstatt einzelne Gebäude maximal zu optimieren. Dies ermögliche eine bessere Kosten-Nutzen-Bilanz sowie mehr Planungssicherheit. Dieser Ansatz fand bei den Anwesenden große Resonanz. Darüber hinaus machte die Untersuchung deutlich, dass es in mehreren kommunalen Gebäuden Leerstände und unzureichend genutzte Flächen gibt, was die Entwicklung flexibler und gemeinsam nutzbarer Raumkonzepte notwendig macht, um bestehende Potenziale besser auszuschöpfen und Neubauten zu vermeiden.
In der anschließenden Diskussion brachten Vertreter*innen der Stadt, Fachleute und Bürger*innen eigene Perspektiven ein. Die Stadtverwaltung kündigte an, die gewonnenen Erkenntnisse Schritt für Schritt in zukünftige Planungsprozesse einfließen zu lassen.
Ergänzt wurde die Veranstaltung durch eine kleine Ausstellung regionaler und ökologischer Baustoffe. Darüber hinaus wird am 5. Dezember ein gemeinsamer Praxisworkshop von natureplus, der Stadt Neckargemünd und der TU Berlin stattfinden, bei dem Handwerkende und Planende sowie Interessierte verschiedene nachhaltige Baustoffe kennenlernen und in der Praxis anwenden können.
Das Projekt Re:Source Neckargemünd macht deutlich, wie kommunale Gebäude klimafreundlich weiterentwickelt werden können und dass regionale Baustoffe dabei eine wichtige Rolle spielen.
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