Energiesprong-Pilotprojekt Mönchengladbach Zeppelinstraße, Montage der Fassadenelemente, Visualisierung: Renowate GmbH

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Förderung für Serielle Sanierung

Im Zuge des Umbaus der Förderhorizonte nach dem BEG wird ab dem neuen Jahr erstmals die Serielle Sanierung mit einem Bonus von 15% gefördert. Diese bietet für die energetische Sanierung von Mehrfamilienhäusern eine deutliche Reduktion des handwerklichen Aufwands vor Ort und der Kosten.

December 13, 2022

Auch im Jahr 2023 wird es zu weiteren Änderungen bei den gesetzlichen Anforderungen und der Förderung für energieeffiziente Gebäude kommen. Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ist nur der Auftakt für eine umfassendere Erneuerung, die im Jahr 2023 umgesetzt werden soll. Damit soll u.a. die 65%-EE-Pflicht eingeführt und das Anforderungssystem grundlegend überarbeitet werden. Bei der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) stehen zum 01.01.2023 sowie für den Neubau zum 01.03.2023 weitere Änderungen an. In der Sanierungsförderung kommt – neben zahlreichen kleinteiligen Änderungen – u.a. ein neuer Bonus für die serielle Sanierung hinzu. Zudem wird der bereits im September eingeführte Bonus für die am wenigsten energieeffizienten Gebäude, der Worst Performing Buildings Bonus, von 5 auf 10 Prozentpunkte erhöht und neben den EH/EG 40- und EH/EG 55-Stufen auch auf Sanierungen auf einen EH/EG 70 EE-Standard ausgeweitet. Die Neubauförderung wird auch im nächsten Jahr Anforderungen aus dem Nachhaltigen Bauen enthalten. 

Serielle Sanierung

Mit der Reform der BEG, die am 1. Januar 2023 in Kraft tritt, wird es erstmalig einen Förderbonus für Serielle Sanierungen in Höhe von 15 Prozent geben. Die serielle Sanierung ist eine innovative Methode zur umfassenden energetischen Sanierung (Gebäudehülle & -technik). Gefördert wird die Verwendung vorgefertigter Fassaden- bzw. Dachelemente. So lassen sich der handwerkliche Aufwand vor Ort und die Kosten deutlich reduzieren. Damit setzt das BMWK einen wichtigen Hebel in Bewegung, um die Markteinführung serieller Sanierungslösungen zu beschleunigen und von Pilotprojekten auf Quartiere zu übertragen. Für die Förderhöhen zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden bedeutet das konkret: 

  • Es gibt einen 15 Prozent Bonus für serielle Sanierungen (SerSan-Bonus), zusätzlich zum Standardtilgungszuschuss von 20 % bzw. 15% für die Effizienzhausstufe 40 bzw. 55. Gefördert wird dabei die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden unter Verwendung abseits der Baustelle vorgefertigter Fassaden- bzw. Dachelemente. 
  • Der SerSan-Bonus kann mit der EE-Klasse (5 Prozent) oder der NH-Klasse (5 Prozent) kombiniert werden. Die EE-Klasse wird ab einem Anteil erneuerbarer Energien von 65 Prozent erreicht (bisher 55 Prozent). Die NH-Klasse wird für nachhaltige Sanierungsmaßnahmen geschaffen. 
  • Der SerSan-Bonus kann ebenso mit dem Bonus für Gebäude mit einem besonders hohen Verbrauch, den Worst Performing Buildings (WPB), kombiniert werden. Allerdings werden die beiden Boni dann bei insgesamt 20 Prozent gedeckelt.

"Beschleunigung der Wärmewende"
 
Dazu Christian Stolte, Bereichsleiter Klimaneutrale Gebäude bei der Deutschen Energie-Agentur (dena): „Ein Großteil der Mehrfamilienhäuser, die in den 50er bis 70er Jahren gebaut wurden, stecken im Sanierungsstau. Sie verbrauchen bis zu fünfmal mehr Energie, als technisch notwendig. Einen Ausweg bieten serielle Sanierungslösungen nach dem Energiesprong-Prinzip. Mit ihnen können rund 500.000 dieser Mehrfamilienhäuser mit circa drei Millionen Wohnungen schneller und günstiger klimaneutral werden. Grundlage ist ein neu gedachter, digitalisierter Planungs- und Bauprozess sowie Vorfertigungen nach dem Baukastenprinzip – und das abseits der Baustelle. Mit der neuen Förderung setzt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) einen wichtigen Hebel, um die Markteinführung zu beschleunigen. Parallel dazu brauchen wir auch einen Digitalisierungsschub und Bürokratieabbau bei Genehmigungs- und Zulassungsverfahren.

Serielle Sanierungslösungen haben derzeit noch hohe Anfangskosten. Mit dem neuen Bonus sind sie bei deutlich schnellerer Umsetzung kostentechnisch vergleichbar mit konventionell durchgeführten Sanierungen. Damit ist die serielle Sanierung auf einen NetZero-Standard für viele Wohnungsunternehmen bereits jetzt an der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit. Die dadurch steigende Nachfrage ist wiederum Grundlage für die Kostensenkung: Mit höheren Stückzahlen für vorgefertigte Fassaden-, PV-Dachelemente sowie Energiemodule mit Wärmepumpen treten Skaleneffekte ein. Gleichzeitig ist der Nachfrageschub ein enorm wichtiges Signal an die Baubranche, um Prozesse, Lösungen und Geschäftsmodelle konstant weiterzuentwickeln und so zusätzliche Kosteneinsparungen über Innovationen zu ermöglichen. Umfassende Sanierungen werden einfacher, Planungs- und Umsetzungszeiten kürzer und Baubeteiligte können mehr Sanierungen in der gleichen Zeit umsetzen. Insgesamt beschleunigt der neue Bonus damit die Wärmewende und bietet langfristige Energiesicherheit – für Mehrfamilienhäuser der 50er bis 70er Jahre und dann schrittweise auch für andere Gebäudetypen wie Einfamilienhäuser oder öffentliche Gebäude.“

Online Seminar der ZEBAU am 24. Januar 2023 von 10:00 bis 12:30 Uhr

In dem Online-Seminar "Update zu GEG und BEG – Was ändert sich 2023?" werden von der Hamburgischen ZEBAU und dem Referenten Jan Karwatzki (Ökozentrum NRW) die bereits erfolgten und die geplanten Neuerungen von GEG und BEG vorgestellt und erläutert, was bei der Beantragung von neu errichteten oder sanierten Effizienzhäusern und bei der Umsetzung von Einzelmaßnahmen zu beachten ist. Der Teilnahmebeitrag beträgt 50 EUR. 

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